Trendfood Pseudogetreide: Was steckt in Quinoa, Buchweizen und Co?
Pseudogetreide wie Quinoa, Buchweizen oder Amaranth erleben als ideale Alternative zu traditionellem Getreide einen Aufschwung. Die Körner sind reich an Proteinen, wertvollen Fettsäuren, hochwertigen Kohlenhydraten und ermöglichen eine nachhaltige Ernährung, besonders für Allergikerinnen und Allergiker.
Was ist Pseudogetreide?
Die kleinen Körner, die oft in Müesli, Gebäcken oder Salaten zu finden sind, sehen aus wie Getreide, gehören jedoch zu ganz anderen Pflanzenfamilien. Quinoa, Buchweizen, Amaranth, aber auch weniger bekannte Sorten wie Hirse, Bulgur und Couscous werden als Pseudogetreide bezeichnet. Sie tragen diesen Namen, weil sie fälschlicherweise oft für herkömmliche Getreidearten wie Weizen, Gerste oder Mais gehalten werden.
Liste von Pseudogetreidearten
Pseudogetreidearten werden wegen ihrer vielseitigen Verwendbarkeit und ihres Nährstoffreichtums in der modernen Ernährung immer beliebter. Sie bieten eine ausgezeichnete Alternative für Menschen mit Glutenunverträglichkeit und für jene, die ihre Ernährung bereichern möchten.
Pseudogetreide | Herkunft | Eigenschaften | Verwendung |
---|---|---|---|
Quinoa | Südamerika | Glutenfrei, reich an Proteinen und wertvollen Aminosäuren | Als Beilage, in Salaten oder als Müesli |
Amaranth | Zentral- und Südamerika | Hoher Gehalt an Proteinen, Lysin und Ballaststoffen | In Suppen, Brei oder als Beilage |
Buchweizen | Asien | Glutenfrei, enthält Rutin, unterstützt die Blutzirkulation | Als Mehl in Backwaren, Brei oder als Nudeln |
Hirse | Afrika und Asien | Reich an Silizium, fördert die Knochengesundheit | In Brei, als Beilage oder in Backwaren |
Bulgur | Mittlerer Osten | Gute Quelle für Ballaststoffe und Protein | In Tabouleh, Salaten oder als Beilage |
Couscous | Nordafrika | Einfach zuzubereiten, energiereich | In Salaten, als Beilage oder Hauptgericht |
Ist Pseudogetreide gesund?
Pseudogetreide liefern unserem Körper wichtige Nährstoffe und sind daher zweifellos sehr gesund. Diese glutenfreien Körner sind reich an Mineralien, Vitaminen, komplexen Kohlenhydraten und wertvollen Ballaststoffen. Pseudogetreide sind auch eine hervorragende Quelle für pflanzliche Proteine und enthalten einen hohen Anteil an mehrfach gesättigten Fettsäuren.
Nährstoffreiche Alleskönner für eine ausgewogene Ernährung
Der reichhaltige Gehalt an Aminosäuren und die Tatsache, dass viele Pseudogetreidearten basisch sind, unterstützen eine ausgewogene Ernährung und helfen mit, den pH-Wert im Körper zu regulieren. Aufgrund ihres niedrigen Kohlenhydratgehalts und ihrer hohen Nährstoffdichte eignen sich Pseudogetreide auch hervorragend für Low-Carb-Diäten. Sie sind somit ideal für eine vegane Ernährung geeignet und unterstützen die Ernährungsbedürfnisse im Ausdauersport.
Nährwertvergleiche von Pseudogetreide
Nährwerte pro 100g
Amaranth
- Energie (Kcal): 385
- Kohlenhydrate: 66g
- Eiweiss: 14g
- Fett: 7g
- Ballaststoffe: 9g
- Mineralstoffe: Phosphor, Kalium, Magnesium, Calcium, Schwefel, Chlorid, Natrium
- Vitamine: B3, C, B5, B6, B2, E, B1, Folsäure, B7
Nährwerte pro 100g
Quinoa
- Energie (Kcal): 355
- Kohlenhydrate: 62g
- Eiweiss: 12g
- Fett: 6g
- Ballaststoffe: 7g
- Mineralstoffe: Phosphor, Kalium, Magnesium, Chlorid, Schwefel, Calcium, Natrium
- Vitamine: C, B3, B5, B1, B6, E, B9, B2, Folsäure, B7
Nährwerte pro 100g
Buchweizen
- Energie (Kcal): 370
- Kohlenhydrate: 71g
- Eiweiss: 12g
- Fett: 2g
- Ballaststoffe: 10g
- Mineralstoffe: Zink, Mangan, Kupfer, Kalium, Phosphor, Magnesium, Calcium, Eisen, Natrium
- Vitamine: B5, B3, E, B6, B1, B2, Folsäure
Nährwerte pro 100g
Herkömmliches Getreide
- Energie (Kcal): 130
- Kohlenhydrate: 27g
- Eiweiss: 3.5g
- Fett: 0.5g
- Ballaststoffe: 2g
- Mineralstoffe: variiert je nach Getreideart
- Vitamine: variiert je nach Getreideart
Amaranth – Power aus den Tropen
Amaranth ist ein vielseitig einsetzbares Pseudogetreide. Viele schätzen Amaranth wegen seiner glutenfreien Eigenschaften und seiner gesundheitsfördernden Komponenten wie Omega-3-Fettsäuren. In der Küche lassen sich die Körner zu einer breiartigen Konsistenz kochen – ideal als Füllung für Peperoni oder Auberginen, in Eintöpfen oder als nahrhaftes Zmorge mit Joghurt und Früchten. Junge Amaranth-Blätter lassen sich ausserdem wie Spinat zubereiten.
Hilfe für Verdauung und Gehirn
Ursprünglich aus Zentral- und Südamerika stammend, war Amaranth bereits bei den Inka und Azteken als kraftvolles Korn bekannt, das die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigert und sogar den Alterungsprozess verzögern kann. Amaranth ist reich an Lecithin, was sich positiv auf die Verdauung sowie auf Gehirn und Nervengewebe auswirkt. Es ist zudem eine hervorragende Quelle für alle wichtigen Aminosäuren, einschliesslich des wertvollen Lysins.
Quinoa – Trendkorn aus den Anden
Quinoa, ursprünglich ein Grundnahrungsmittel der Andenvölker in Südamerika, hat sich global als gesundes Lebensmittel und nahrhafte Alternative zu Getreide etabliert. Es lässt sich hervorragend als Porridge, in Bowls oder als Suppeneinlage nutzen und kann auch als glutenfreier Ersatz für Reis dienen.
Proteinhaltiges Pseudogetreide
Das Pseudogetreide Quinoa ist aber nicht nur glutenfrei, sondern auch besonders nährstoffreich. Es enthält eine hohe Konzentration an Mineralien wie Mangan und Kupfer, die die roten Blutkörperchen schützen, sowie Magnesium, das als wirkungsvoll gegen Migräne gilt. Quinoa ist zudem reich an hochwertigen pflanzlichen Eiweissen und gesunden Ballaststoffen. Es bietet alle neun essentiellen Aminosäuren, einschliesslich einer beachtlichen Menge an Lysin, welches das Muskel- und Bindegewebe stärkt und das Wachstum von Krebszellen hemmen kann.
Reich an ungesättigten Fettsäuren
Die ungesättigten Fettsäuren in Quinoa helfen, gegen Entzündungen und Krankheiten vorzubeugen. Mit seinen geringen Kalorien und niedrigen, aber gesunden Kohlenhydraten (rund 60 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm Quinoa) unterstützt es auch Gewichtsmanagement und Blutzuckerkontrolle, was es zu einer hervorragenden Option für Diäten und insbesondere zum Abnehmen macht.
Buchweizen – einheimisches Pseudogetreide
Der Buchweizen ist eine einheimische und glutenfreie Alternative zu herkömmlichem Getreide wie Hafer und Weizen und aufgrund seines nussig-herben Geschmacks in der Vollwertküche sehr beliebt. Er stammt ursprünglich aus Zentral- und Ostasien und fand im Mittelalter seinen Weg nach Europa. Erhältlich in Form von Keimlingen, ganzem Korn, Griess, Flocken oder Mehl, bietet Buchweizen vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Buchweizen ist eine Wohltat für den Blutzuckerspiegel
Gesundheitlich bringt der Buchweizen zahlreiche Vorteile mit sich. Im Gegensatz zu «echtem» Weizen, der Lektine enthält, die das Risiko für Thrombosen, Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen können, ist Buchweizen frei von diesen Proteinen. Stattdessen enthält er Chiro-Inositol, das den Blutzuckerspiegel reguliert und besonders für Diabetikerinnen und Diabetiker oder Menschen mit erhöhtem Blutzuckerspiegel vorteilhaft ist.
Blutdrucksenkende Wirkung
Darüber hinaus wirkt das in Buchweizen enthaltene Rutin blutdrucksenkend und kann so gegen Krampfadern und Hämorrhoiden helfen. Lezithin wiederum trägt zur Regulierung des Cholesterinspiegels bei und könnte sogar eine präventive Wirkung gegen psychische Störungen wie Depressionen haben.
Gesundheitliche Vorbehalte und Bedenken
Während Pseudogetreide viele gesundheitliche Vorteile bietet, gibt es auch Vorbehalte und Bedenken. Insbesondere die Bitterstoffe in Quinoa können potenziell schädlich sein, da sie Blutzellen schädigen und die Darmschleimhaut reizen können. Daher ist bei kleinen Kindern besondere Vorsicht geboten. Diese negativen Effekte lassen sich jedoch mildern, indem Quinoa vor dem Kochen gründlich gewaschen wird, so lassen sich die Saponine reduzieren. Saponine sind natürlich vorkommende Pflanzenstoffe mit seifenähnlichen Eigenschaften, die den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Mikroorganismen und Insekten dienen. Sie können in hoher Konzentration für Menschen unverträglich sein.
Gerbstoffe können Nährstoffaufnahme hemmen
Im Amaranth und in anderen Pseudogetreiden wie Hirse sind bestimmte Gerbstoffe enthalten, die Vitamine und Mineralien binden können. Diese Eigenschaft kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe durch den Körper erschweren. Auch bei Buchweizen können Bedenken bezüglich ihrer Schale aufkommen, weil der Verzehr der Schale in einigen Fällen Hautempfindlichkeiten fördern kann. Aus diesem Grund werden handelsübliche Produkte in der Regel geschält angeboten.
Allergische Reaktionen
Andere Inhaltsstoffe, zum Beispiel Getreideeiweiss, können in seltenen Fällen allergische Reaktionen auslösen. Es ist daher wichtig, sich der möglichen Nachteile bewusst zu sein, sorgfältig auszuwählen und vorzubereiten. Trotz dieser Vorsichtsmassnahmen bieten Amaranth, Quinoa, Buchweizen und Co. viele gesundheitliche Vorteile, die Pseudogetreide zu einer wertvollen Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung machen.
Rezepte mit Pseudogetreide
Pseudogetreide ist nicht nur vielseitig und nährstoffreich, sondern lässt sich auch aufregend in der Küche einsetzen. Die nachfolgenden Rezeptideen zeigen Ihnen, wie diese gesunden Körner traditionelles Getreide in vielen Aspekten übertreffen können.
Quinoa-Salat mit Avocado und Kirschtomaten
- Kochen Sie 1 Tasse Quinoa gemäss der Packungsanleitung.
- Mischen Sie die gekochte Quinoa mit einer geschnittenen Avocado, einer Handvoll halbierter Kirschtomaten, frischem Koriander und einem Dressing aus Limettensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer.
Amaranth-Porridge mit Beeren und Nüssen
- Kochen Sie 1 Tasse Amaranth in 3 Tassen Wasser oder Milch, bis die Mischung dickflüssig wird.
- Servieren Sie den Porridge mit frischen Beeren und einer Auswahl an Nüssen für einen nährstoffreichen Start in den Tag.
Buchweizen-Pfannkuchen
- Bereiten Sie einen Teig aus Buchweizenmehl, Milch, einem Ei und einer Prise Salz.
- Backen Sie dünne Pfannkuchen und servieren Sie diese mit Honig, Ahornsirup oder einer herzhaften Füllung nach Wahl.